Wallfahrt

Der Martinus-Themenweg auf den Kapellenberg Erolzheim

Wie er mit dem armen Bettler am Stadttor seinen Mantel geteilt hat – das verbinden wohl die meisten mit dem Heiligen Martin von Tours. In Erolzheim wird dazu eingeladen, mehr über seinen Weg vom barmherzigen Soldaten zum Bischof von Tours zu erfahren. Am idyllischen Frohberg führen Martinusweg-Stelen hoch zur Bergkapelle. Die Stelen, die geneigt den Weg zur Bergkapelle weisen, stellen den Bischofsstab des Heiligen Martin als Kreuz dar. Gleichzeitig sehen sie aus wie der Schaft eines Schwertes, was auf die bekannte Überlieferung hinweist.

Die Einweihung der Martinusweg-Stelen am 23.06.2019 begann mit einer Pilgerwanderung von der Klosterkirche Bonlanden auf dem Martinusweg. An der ersten Station angekommen, begrüßte Dekan Sigmund Schänzle alle Anwesenden. Anschließend weihte Weihbischof Matthäus Karrer den Martinus-Themenweg feierlich ein. “Martin ist einer der wenigen Heiligen, mit dem die Menschen heute noch etwas anfangen können”, sagt Achim Wicker, Geschäftsführer der St. Martinus-Gemeinschaft der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Durch die Geschichte der Mantelteilung sei er heute aktueller denn je.

Dass hinter der Geschichte des Heiligen Martin noch viel mehr steckt, erfahren in Erolzheim nicht nur Martinspilger, sondern auch Spaziergänger am Frohberg. Prälat Werner Redies, Verfasser der Bildtafeln, die an den Stelen angebracht sind, stellte die neun Stationen kurz vor. Von den vielen Umbrüchen des vierten Jahrhunderts nach Christus, in dem Martin von Tours lebte, bis zur Kraftquelle aus der Stille und dem Gebet ist der Lebensweg des späteren Heiligen dargestellt. Die vielen verschiedenen Bilder hat Redies gemeinsam mit Andreas Nick von der St. Martinus-Gemeinschaft zusammengesucht und die Recht dafür erworben. “Sie haben es in bemerkenswerter Weise geschafft, die herausragenden Persönlichkeit des Heiligen Martin darzustellen”, bedankte sich Ansgar Zoller, 1. Vorsitzender der Freunde der Bergkapelle Erolzheim.

Die dazu passenden Stelen hat Zoller mit dem Künstler Leonhard Balthasar Menter aus Marktoberdorf entworfen. Entnommen aus dem Bildmotiv der Via Sancti Martini entstand zunächst ein Muster aus Holz, dem folgend Menter die Stelen schweißte. Sie bestehen aus unbehandeltem Rohstahl, der mit Säure zum Rosten gebracht wurde. Damit wurde nicht nur ein unvergleichliches Aussehen erzeugt, sondern die Stelen werden Sonne und Regen genauso ungeschützt ausgesetzt wie ein Pilger auf dem Martinusweg.

Finanziert wurden die Stelen von der St. Martinus-Gemeinschaft, die Fundamente spendete die VR-Bank Laupheim-Illertal. “Was wäre unsere Gesellschaft ohne all diese Ehrenamtlichen”, bedankte sich Ansgar Zoller bei allen freiwilligen Helfern, die an der Errichtung beteiligt waren.

Quelle: Rottum Bote, 26.06.2019
Autorin: Carina Steinhauser (Text teilweise gekürzt)

Einweihung Martinus-Themenweg 2019